Maßstab
1 : 4
Spurweite
7 1/4″ = 184 mm
Bauart
Cn2
Länge gesamt üP
1605 mm
Höhe über Schienenoberkante
836 mm
Gesamtbreite
560 mm
Achsstand
250 – 250 mm
Treib- und Kuppelraddurchmesser
200 mm
Kleinster Kurvenradius
8 m
Zylinderdurchmesser
70 mm
Kolbenhub
106 mm
Rostfläche
6,5 dm²
Kesseldruck
(Sattdampf) 8 bar
Wasserkasteninhalt links
10,5 l
Wasserkasteninhalt rechts
8,5 l
Gewicht leer
450 kg
Ein Kraftpaket, das durch unser Know how und unsere Erfahrung keine Wünsche offen lässt. Diese Maschine wird vor allem dort zur vollsten Zufriedenheit arbeiten, wo schwere Publikumszüge bei einem kontinuierlichen Betriebsablauf verkehren sollen. Dort wo es auf Zugkraft, Zuverlässigkeit, Kontinuität, Robustheit und Betriebssicherheit ankommt. Mit einer stark dimensionierten Bremse kann der vollbesetzte Zug sicher abgebremst werden. Der Betrieb dieser Lokomotive, sowie die dazugehörigen Wagen und das von uns erhältliche Gleismaterial ist TÜV geprüft und zugelassen.
Die Maschine ist selbst in unwesentlichen Details genau im Maßstab 1 : 4 gebaut.
Das Vorbild dieser Dampflokomotive ist die Schmalspur-Tenderlokomotive der Wangerooger-Inselbahn.
Der Eisenbahnbetrieb auf Wangerooge wurde 1897 aufgenommen und war der einzige auf den sieben ostfriesischen Insel, der von Anbeginn als Staatsbahn betrieben wurde. Die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn übergab drei kleinere B-gekuppelte Tenderlokomotiven der DRG.
Da der Bäderverkehr vor und nach dem ersten Weltkrieg stark zugenommen hatte und die Züge immer länger und schwerer wurden, wurde die Anschaffung einer leistungsfähigen Lokomotive notwendig.
Die BR 99 211 wurde als Einzelstück speziell für den rauen Inselbetrieb konzipiert, der robuste und einfache, sowie betrieblich sehr zuverlässige Lokomotiven benötigte. Die Deutsche Reichsbahn hat im Jahre 1929 diese Maschine mit der Betriebsnummer 99 211 von der Firma Henschel & Sohn erworben. Die Lok verfügte über einen leistungsfähigen Kessel, dessen Verdampfungsheizfläche etwa 25 % größer war, als die der BR 99 022 oder der BR 99 023. Mit einer Reibungsmasse von 18,3 t übertraf sie die beiden Hanomag-Lokomotiven (12,2 t) beträchtlich. Auch an Leistung war sie ihnen überlegen. Mit ca. 40 % mehr Leistung wies sie beachtliche 105 kW auf.
1953 erhielt die BR 99 211 ihre letzte Hauptuntersuchung und wurde bis 1958 im Bestand geführt. Da ab den 50er Jahren auch auf Wangerooge Diesellokomotiven eingesetzt wurden, wurde die BR 99 211 im Jahre 1968 am Leuchtturm zur Erinnerung an den Dampflokbetrieb aufgestellt.
Rahmen
Der Rahmen ist aus Flachstahl gefertigt. Es sind Führungsschlitze zur Aufnahme für die Pendelachsen eingefräst. Die Rahmenseitenteile werden durch Querträger, Deckbleche und hintere und vordere Pufferbohle verschraubt. Die Pufferbohlen sind mit Nietreihen fein detailliert. Auf dem vorderen Deckblech sind zwei Lampenhalter aufgesetzt. Vorne und hinten am Rahmen sind Schienenräumer angebracht.
Puffer und Kupplung
Die Maschine besitzt eine originalgetreue Schmalspur-Mittelpufferkupplung. Diese ist mit Tellerfedern zur Aufnahme von Druck- und Zugkräften abgefedert.
Laufwerk
Die drei Achsen sind als Pendelachsen ausgeführt. Die Treib- und Kuppelräder sind aus Grauguss. Um die Haftreibung zu erhöhen werden Stahlreifen aufgeschrumpft. Die Räder sind aufgepresst, ausgewinkelt und gegen Verdrehen auf den Achsen gesichert.Die mittlere Achse hat im Rahmen Seitenspiel. Die dritte Achse ist Antriebsachse und mit vier angeflanschten Speisewasserpumpen ausgerüstet. Diese Pumpen sind paarweise zusammengefasst und jedes Paar ist über ein Bypasventil angesteuert. Die Pumpen werden von nadelgelagerten, gehärteten Exzentern verschleißfrei angetrieben. Zwei O-Ringe mit dazwischenliegender Lecknute sorgen in jeder Pumpe für eine einwandfreie Kolbenabdichtung, damit kein Wasser in die Achsen oder umgekehrt kein Achsöl in das Speisewasser gelangen kann.Alle Kuppelstangen sind mit verschleissarmen Laufbuchsen ausgebüchst. Die Treibstangen sind mit je 2 Nadellagern ausgerüstet und mit Wellendichtringen abgedichtet.
Federung
Jede einzelne Achse ist mit sechs Gummipuffern an den Querträgern angeschraubt.
Zylinder
Die Zylinder sind aus feinem Grauguss gefertigt. Sie sind mit Graugusskoben mit je 2 Satz Niro-Kolbenringen ausgerüstet. Die Kolben und Schieberstangen sind aus Vergütungsstahl. Sie sind geschliffen und hartmaßverchromt. Das Schiebergehäuse ist aus Grauguss. Die Flachschieber sind aus Bronce und sind einstellbar.
Kreuzkopf
Die Kreuzkopfgleitbahnen aus Stahl sind gehärtet und geschliffen. Die Gleitstücke aus Bronce sind nachstellbar.
Steuerung
Die Steuerung ist nach der Bauart Heusinger ausgeführt. Die Maschine ist umsteuerbar für Vor- und Rückwärtsfahrt. Die gewünschte Fahrtrichtung wird mit einem Umsteuerbedienhebel mit Federraste vorgewählt. Sämtliche Hebel und Stangen sind aus Stahl gefertigt und teilweise in wartungsfreien Lagerbuchsen oder Nadellagern gelagert. Die Bolzen sind gehärtet. Alle beweglichen Stangen und Gelenke sind in einfach und billig auszuwechselnden verschleißarmen Buchsen gelagert.
Bremse
Die Maschine ist mit einer ausgeglichenen mechanischen Bremse ausgerüstet. Mit einem Handrad wird die Bremskraft über eine Spindel und über Bremsbacken auf jedes einzelne Rad übertragen. Somit wird die Bremskraft mit vollem Kraftausgleich auf alle Räder eingeleitet.
Kessel
Der Kessel ist bauartgeprüft und vom Landesgewerbeamt zugelassen.
Der Langkessel ist aus nahtlosem Siederohr gefertigt. Er ist mit 20 Siederohren ausgerüstet, die von der Feuerbüchsrückwand noch weiter in den Langkessel hinein rückversetzt sind. Somit verfügt der Kessel über eine äußerst große Verbrennungskammer. Der Stehkessel ist aus geprüftem Kesselblech. Sämtliche Teile sind vollständig elektrisch, mit Argon Schutzgas geschweißt. Die Dampfdomverkleidung ist aus Stahl gedreht, verkupfert und poliert. Der Sanddom ist als Wassereinfülltrichter ausgebildet. Das groß dimensionierte Feuerloch ist mit einer Feuertüre Typ „Butterfly“ versehen. Ein 5-teiliger Gussrost ist im Stehkessel so eingebaut, dass jederzeit 1 Segment zum Entschlacken herausgezogen werden kann. Ein ununterbrochener Betrieb ist deshalb gegeben. Der eingebaute Innenregler ist mit Niro-gehärteten Dichtungselementen ausgerüstet. Der Kessel ist ringsum mit Glasfasermatte isoliert und mit Stahlblech verkleidet. Die Kesselverkleidung am Langkessel ist mit 5 Kupferbändern umspannt. Es sind 4 Putzlöcher an den Stehkesselseitenwänden angebracht. Der Kessel wird mit 3-fachem Betriebsdruck geprüft. Ein Kesselschild ist am Kessel fest angebracht und ein Kesselzertifikat über die Einhaltung der Baurichtlinien wird beim Kauf mit ausgehändigt.
Rauchkammer
Die Rauchkammer mit dem Schornstein ist mit dem Langkessel und dem Rauchkammersattel verschraubt. Der Schornstein ist als Diffusor ausgebildet. Der effiziente 4-Düsen-Hilfsbläser sitzt im Blasrohrkopf. Die Rauchkammertüre ist mit Scharnieren angeschlagen und durch ein aus Messing gefertigtes Handrad zu öffnen. An der Rauchkammer ist oben die Frontlampe befestigt.
Wasserkasten
Links und rechts vom Langkessel ist je ein Wasserkasten angebracht, die beide über eine Ausgleichsleitung in Verbindung stehen. Im linken Wasserkasten ist die Handpumpe eingebaut. Die beiden Behälter sind aus Messingblech handgefertigt, mit originalgetreuen Nietreihen versehen und weichgelötet. Zum Ablassen des Wassers aus den Wasserkästen ist ein Ablassnadelventil angebracht.
Führerhaus
Das Führerhaus ist aus 1,5 mm dickem Stahlblech gefertigt, mit Winkelstahlschienen und Messingschrauben mit Halbrundnietkopf verschraubt. Die sich in Fahrtrichtung befindlichen Fenster sind originalgetreu nachgebildete Schwenkfenster. Das Fensterglas ist in Stahlrahmen verschraubt.
Ölpumpe
Eine 2-Zylinder-Ölpumpe sitzt links hinten im Führerhaus. Die Fördermenge ist einstellbar.
Armaturen:
a) Dampfarmaturen
2 Sicherheitsventile, 1 Manometer für Kesseldruck, 1 Manometer für Schieberkastendruck, 2 Wasserstände, der Fahrregler ist im Kessel eingebaut, 1 Dampfpfeife, dampfdruckgesteuerte Zylinderentwässerung, 1 Bläserhahn, 2 Abschlammventile, 2 Schnüffelventile, 1 Dampfspeisepumpe.
b) Wasserarmaturen
2 absperrbare Kesselspeiseventile, 2 Bypassventile zum Regeln der Speisewassermenge, 1 Dreiwegehahn zur wahlweisen Entnahme des Speisewassers aus den Seitentanks oder aus dem nachfolgendem Bedienungswagen, 1 Ablassnadelventil zum Entleeren der Wasserkasten.
c) Ölarmaturen
2 Ölrückschlagventile, 1 Öler für die Dampfspeisepumpe, 2-zylindrige Ölpumpe für die Zylinderschmierung.Zentrale Achsschmierung: Über einen zentralen Ölbehälter werden alle Achsen gleichmäßig geschmiert.
Lackierung
Die Radkränze und Naben sind blank, die Speichen sind grundiert und rot lackiert. Der Rahmen, die Achsen, der Umlauf und die Pufferbohlen sind grundiert und rot lackiert. Die Rauchkammer und der Schornstein sind sandgestrahlt und mit hitzebeständigem lack schwarz lackiert. Die Puffer und diverse Einzelteile sind brüniert. Die Deckbleche oben, das Führerhaus innen, das Dach und die Kesselverkleidung sind matt schwarz lackiert. Das Führerhaus aussen, die Wasserkasten und die Zylinderverkleidung sind grün lackiert. Das Gestänge ist Metall blank. Die Dampfdomverkleidung ist verkupfert und poliert. Die Wasserkastendeckel und sonstige Handgriffe sind Messing blank.
Beschriftung
Sämtliche Schilder entsprechen dem Vorbild und sind auf Stahlblech gedruckt und aufgeklebt.
Anheizhilfe
Zum schnellen und bequemen Anheizen mittels externer Pressluft (max. 6 bar) ist ein Luftanschluss mit Ventil montiert.
Detaillierung
Beim Betrachten der Maschine sind folgende Details besonders bemerkenswert: Die schwenkbaren Fenster im Führerhausfrontblech, aufwendig gearbeitete Wasserkastendeckel, Griffstangen, die Federimitationen der Achsen, die Frontlampe, die originalgetreuen Nietreihen an den Pufferbohlen, an den Wasserkasten und dem Führerhaus, die Sandstreueinrichtung, die Ölerattrappe auf dem Dampfdom, die Dachhaken und die Lufthutze auf dem Führerhausdach.
Zubehör (im Preis inbegriffen):